Der LSV Weilheim-Peißenberg ist
mit Markus Feyerabend, 5-facher Deutscher Meister und mehrfachen Podestplätzen auf Welt- und Europameisterschaften,
Hans-Georg Resch, ebenfalls Deutscher Meister und mehrfaches Mitglied in der Nationalmannschaft,
Stephan Wurzinger, Vizemeister im Freestyle Cup 2014 und Mitglied der Nationalmannschaft,
der wohl erfolgreichste Verein im deutschen Segelkunstflug.
Im Gegensatz zum Streckensegelflug kann die Leistung eines Kunstflugpiloten nur im zentralen Wettbewerb mit anderen gemessen werden.
Geflogen wird dabei in einem streng begrenzten Luftraum, der sogenannten „Kunstflug-Box“. Die “Box“ ist ein gedachter Würfel mit einer Kantenlänge von 1.000 Metern, der in einer Höhe von 200 m über dem Boden „schwebt“. Für den Piloten ist dieser Kunstflugraum am Boden mit weißen Tüchern (2 x 6m ) gekennzeichnet (siehe Bild).

E in Kunstflugprogramm beginnt mit einem Schlepp auf 1250 m Höhe.
Der Pilot nutzt die 50 m Höhenreserve, um sich in der „Box“ richtig zu positionieren und zeigt dann den Beginn seines Programms durch Wackeln mit den Flächen an. Nun werden die einzelnen Figuren, wie Trudeln, Männchen, Turn, Looping, Rollenkreise, Rollen usw. in der vorgegebenen Reihenfolge und Fluglage (Normal- oder Rückenflug) vor den kritischen Augen der Schiedsrichter absolviert.
Die Schiedsrichter bewerten die Figuren mit Noten von 0,0 (falsche Figur oder Programmfehler) bis 10,0 (perfekt geflogen) und achten hierbei auf Einhaltung der Looping-Radien, Abweichung von vorgeschriebenen Flugwinkel (waagrecht, senkrecht oder 45°-Linien) und viele weitere Kriterien.
Die erzielte Note wird mit dem sog. K-Faktor, dem Schwierigkeitsgrad, der jeweiligen Figur multipliziert. Zum Schluss werden die so erzielten Punkte jeder Figur aufaddiert und zus. noch Noten für die Harmonie (flüssiger Figurenablauf, weicher oder harter Flugstil) vergeben.
Anhand der so erreichten Punkte ergeben sich die Platzierungen des Wettbewerbes.
I m Segelkunstflug finden analog zum Motorkunstflug nationale und internationale Meisterschaften statt.
Daneben finden in Deutschland jährlich Doppelsitzerwettbewerbe in Blumberg und Meschede-Schüren, sowie Vereinsmeisterschaften, u.a. der sogenannte Salzmann-Cup, statt. Geflogen wird dabei in den drei Wertungsklassen:
· Sportsman: Kunstflug von nicht so erfahrene Piloten und Kunstflugschein-Neulinge.
· Advanced: Erfahrene Piloten, die jedoch keine gerissenen und gestoßenen Figuren, oder aber Figuren in der Senkrechten nach oben fliegen.
· Unlimited: Erfahrene Piloten, die das komplette Spektrum der Kunstflugfiguren im negativen und positiven Bereich der Fliehkräfte abdecken.
Weitere Informationen...
Segelkunstflug-Berechtigung
Um die Berechtigung zum Segelkunstflug in Deutschland zu erlangen, benötigt man nach dem Gesetz mindestens 50 Flugstunden nach Erhalt der Segelfluglizenz. Die Kunstflugausbildung muss mindestens 5 Stunden betragen, wobei die Schleppzeit eingerechnet wird. Die Ausbildung muss folgende Figuren umfassen:
1. Überschlag (= Looping)
2. Turn
3. gesteuerte Rolle
4. hochgezogene Rollenkehre
5. Aufschwung
6. Rückenflug
7. Trudeln
Der Ablauf der Ausbildung und der Prüfung ist nicht gesetzlich festgeschrieben, es gibt dazu aber Empfehlungen des Deutschen Aeroclubs. Die Prüfung wird von einem Prüfer der Landesluftfahrtbehörde abgenommen.
Leistungsabzeichen
Deutschland verleiht der Deutsche Aero Club seit 2001 „bronzene, silberne und goldene Leistungsabzeichen Segelkunstflug“ mit dem Ziel, eine breitere sportliche Basis im deutschen Segelkunstflug zu schaffen.
Während das bronzene und silberne Leistungsabzeichen auch im Alleinflug mit Schulungsdoppelsitzern wie der ASK 21 erflogen werden kann, sind die Anforderungen beim goldenen Leistungsabzeichen denen einer Kür in der Unlimited-Klasse ähnlich.